Donnerstag, 19. Februar 2009

heute: pressekonferenz in der oper

bei aller liebe zu meiner lieblinssendung der fernsehunterhaltung: muss der club2 jedes jahr über den opernball diskutieren? immer den fliegenden holender buchen? aber das ist beside the point. beside the point war auch die debatte. sollen bankdirektoren in der krise dem luxus frönen? geld ausgeben? da profitiert doch die wirtschaft davon!

pressekonferenz
beim opernball geht es nicht um den luxus, den sich jene, die ihn sich leisten können, im privaten gönnen. es geht um öffentlichkeit. der opernball ist kein ball. er ist ein fernsehevent. die größte pressekonferenz österreichs. der opernball, sagt der herr direktor, sei dem kaffeesiederball und dem jägerball vergleichbar, dort würden die reichen und schönen doch auch tanzen. darin irrt sich holender und mit ihm der rest des clubs, der nicht oder nur zuaghaft widerspricht. den opernball kann man bestenfalls mit dancing stars vergleichen. nicht die identitätsstiftende funktion steht im mittelpunkt, nicht die funktion als visitenkarte Wiens. es geht darum, dass die einen öffentlich gesehen werden und die anderen sich mit ihnen vergleichen. deshalb haben promis publizität: wir als publikum wollen uns, unseren stil, unsere lebensmodelle mit den ihren messen.

un-entschuldigtes fernbleiben
ein teil der wirtschaftsprominenz bleibt dem ball heute also fern. wen wundert's, die presseabteilungen der betreffenden unternehmen behandeln ihn wie andere pr autritte auch. wer schlechte nachrichten wie kündigungen und kurzarbeit kommunizieren muss, kann sich nicht gleichzeitig dabei filmen lassen, einen halben monatslohn für ein paar würstel auzugeben. jeder pr-profi, der bei sinnen ist, wird seiner chefin, seinem chef das raten.

nachrichten- und unterhaltungswert
die frage ist nicht ob der ball stattfinden soll und ob sich die gestopften die teuren würstel reinstopfen sollen. die frage ist, ob der event einen nachrichten- oder unterhaltungswert hat, der die formatfüllende übertragung im statsfernsehen rechtfertigt! ich muss für holender eine lanze brechen: er schlägt vor doch auch die parallel- oder - wenn man will - gegenveranstaltung rosenball zu übertragen. lasst den kongress doch tanzen, schließlich sind wie in Wien. aber schaltet in gottes namen die kameras aus.

1 Kommentar:

  1. Sie da oben ueber mir, lernenr Sie erst einmal die deutsche Sprache, um Kommentare abzugeben. Was fuer ein Kauderwelsch ist das?

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