Freitag, 20. Februar 2009

bierdeckel

nicht unbedingt die speerspitze des feminismus

Donnerstag, 19. Februar 2009

heute: pressekonferenz in der oper

bei aller liebe zu meiner lieblinssendung der fernsehunterhaltung: muss der club2 jedes jahr über den opernball diskutieren? immer den fliegenden holender buchen? aber das ist beside the point. beside the point war auch die debatte. sollen bankdirektoren in der krise dem luxus frönen? geld ausgeben? da profitiert doch die wirtschaft davon!

pressekonferenz
beim opernball geht es nicht um den luxus, den sich jene, die ihn sich leisten können, im privaten gönnen. es geht um öffentlichkeit. der opernball ist kein ball. er ist ein fernsehevent. die größte pressekonferenz österreichs. der opernball, sagt der herr direktor, sei dem kaffeesiederball und dem jägerball vergleichbar, dort würden die reichen und schönen doch auch tanzen. darin irrt sich holender und mit ihm der rest des clubs, der nicht oder nur zuaghaft widerspricht. den opernball kann man bestenfalls mit dancing stars vergleichen. nicht die identitätsstiftende funktion steht im mittelpunkt, nicht die funktion als visitenkarte Wiens. es geht darum, dass die einen öffentlich gesehen werden und die anderen sich mit ihnen vergleichen. deshalb haben promis publizität: wir als publikum wollen uns, unseren stil, unsere lebensmodelle mit den ihren messen.

un-entschuldigtes fernbleiben
ein teil der wirtschaftsprominenz bleibt dem ball heute also fern. wen wundert's, die presseabteilungen der betreffenden unternehmen behandeln ihn wie andere pr autritte auch. wer schlechte nachrichten wie kündigungen und kurzarbeit kommunizieren muss, kann sich nicht gleichzeitig dabei filmen lassen, einen halben monatslohn für ein paar würstel auzugeben. jeder pr-profi, der bei sinnen ist, wird seiner chefin, seinem chef das raten.

nachrichten- und unterhaltungswert
die frage ist nicht ob der ball stattfinden soll und ob sich die gestopften die teuren würstel reinstopfen sollen. die frage ist, ob der event einen nachrichten- oder unterhaltungswert hat, der die formatfüllende übertragung im statsfernsehen rechtfertigt! ich muss für holender eine lanze brechen: er schlägt vor doch auch die parallel- oder - wenn man will - gegenveranstaltung rosenball zu übertragen. lasst den kongress doch tanzen, schließlich sind wie in Wien. aber schaltet in gottes namen die kameras aus.

authentisch wienerisch


stephansdom südturm. stiegenaufgang

Montag, 9. Februar 2009

nein: kein terrorist

der abt des stiftes heiligenkreuz Gregor Henckel-Donnersmarck hat dem standard ein interview gegeben. darin behauptet er eigenartiges: Williamson (piusbruder, katholik und ausschwitzlügner) sei ein terrorist und so dumm, dass man ihm über die konsequenz seines handelns nicht alle übersicht zusprechen kann.

terror-rethorik

Williamson ist kein terrorist. er ist ein holocaustleugner wie es - gerade in österreich und deutschland - einige gibt. er ist kein terrorist und er hat auch keine bombe gelegt. auch keine metaphorische. er hat wider eindeutiger beweise den millionenfachen mord der nazis bestritten. nennen wirs beim namen. spätestens seit der amtsübernahme obamas sollte die achse-des-bösen und terror-rethorik tunlichst vermieden werden.

das wäre politisch
soll Williamson also wieder aus der kriche ausgeschlossen werden? nein, sagt Donnersmarck, das wäre politisch. das man ihn erst wieder in die kirche hineingelassen hat - wenige tage nachdem er seine kruden thesen über die gaskammern wiederholt hat - ist in Donnersmarcks augen wohl nicht politisch. sein vorschlag wie revisionisten in der kirche zu begegnen ist: keiner.

sanktionslos
es hat sich - in deutschland noch mehr als in österreich - die vorgehensweise durchgesetzt, sich von burschen und mädchen, die die existenz von gaskammern leugnen, zu distanzieren. selbst Ewald Stadler hat sich von den piusbrüdern distanziert. er gehe nicht mehr in ihre messen, er wolle sich diesem "risiko" nicht aussetzten. nicht so die katholische kirche. der aufruf des papst-sprechers an Williamson sich zu entschuldigen blieb ohne sanktionsdrohung und wirkungslos.

zurechnungsfähig
Williamson sei dumm und irgendwie nicht zurechnungsfähig meint Donnersmarck. das glaube ich nicht. Williamson weiß was er tut. er will - genau wie die fpö im österreichischen parlament - provozieren. das schlimme in beiden fällen ist, dass es gelingt.